Die Psychologie der Sexuellenleidenschaft

Paar- und Sexualtherapiefortbildung

Ich durfte bei David und Ruth Schnarch meine Paar- und Sexualtherapieausbildung absolvieren. David war Professor für Urologie und leitete das Marriage & Family Health Center in Evergreen, Colorado. Der Öffentlichkeit wurde David durch seine Forschung auf dem Gebiet der Paar- und Sexualtherapie und damit verbundenen Veröffentlichungen bekannt. Schnarch lehrte und forschte über das weit verbreitete Problem, dass Menschen in Paarbeziehungen das sexuelle Verlangen verlieren. Er und seine Frau Ruth stellten in den 1980er Jahren die These auf, dass der von Bowen eingeführte Begriff der Differenzierung des Selbst der eigentliche Ansatzpunkt sei, die Probleme der Intimität und sexuellem Verlangen zu lösen.

Wir haben ja schon in der Gesprächstherapieausbildung gelernt, dass ein niedriger Differenzierungsgrad zu Problemen in der Kommunikation führt. Also führt auch ein geringer Differenzierungsgrad zwangsläufig zu Problemen mit Intimität und Verlangen. Folgerichtig entspricht ein höherer Differenzierungsgrad die Fähigkeit Probleme einfacher und schneller zu lösen, zu mehr Verbindungsfähigkeit und Beziehungsgestaltung und damit zu mehr Intimität und Leidenschaft.

Wir werden in diesem Kurs die sogenannte „Differenzierung des Selbst“ als zentralen Ansatz für die Persönlichkeitsentwicklung des Klienten und Menschen vermitteln. Ziel des Kurses ist es, erweiterte Techniken zu erlernen, den Klienten mit seinem Selbst, seinen Handlungen und seinem Dilemmata zu konfrontieren und ihm so durch einen Prozess der Selbsterkenntnis zu helfen. Ebenso helfen wir dem Klienten, neue Lösungen für Probleme zu finden, die sein Leben und seine Beziehung(en) belasten.

Die Sexual- und Paartherapie soll Klienten helfen, eine ausgewogenere psychische Balance zu finden, wenn das eigene selbst (Wer bin ich, und was will ich) mit der Notwendigkeit, Verbindungen mit meinem Partner einzugehen, im Konflikt steht. Dies lernte ich bei David durch die differenzierte Konfrontation (mit sich selbst und dem Partner), durch selbst-bestätigte (statt fremd-bestätigter) Intimität und durch die Förderung von Selbstrespekt und Respekt dem Partner gegenüber. Aus diesem Ansatz entwickelt sich eine psychogene Leidenschaft in der Partnerschaft und Sexualität.